Die sechs Yoga Wege

Im ganzheitlichen Yoga, der in Yoga Vidya Zentren oder Sivananda Zentren gelehrt wird, gibt es sechs Yoga Wege, von denen zwar jeder einen anderen Zugang hat, letztlich aber dieselben Ziele verfolgt: Körperliche und geistige Gesundheit, Einheit, Harmonie, Erlernen der Spielregeln des Lebens und Selbsterkenntnis.

 

Im wöchentlichen Yogaunterricht von Yoga Vidya Seekirchen werden Hatha Yoga, Raja Yoga, Jnana Yoga und Kundalini Yoga kombiniert. In unserer 2-jährigen Yogalehrer-Ausbildung mit insgesamt 723 Unterrichtseinheiten werden zusätzlich auch Bhakti Yoga und Karma Yoga intensiv behandelt.  

Die sechs Yoga Wege gehören alle zusammen, denn jeder Weg spricht einen Teil des Menschseins an. Im am weitesten verbreiteten Hatha Yoga Weg liegt der Fokus etwa auf dem Körper. Durch Körperübungen kannst du Gesundheit und Harmonie erlangen. Die anderen Yoga Wege führen über die Arbeit mit dem Geist, den Emotionen, der Energie und durch bewusstes Handeln und Denken zu Einheit und Harmonie.

 

Manche Menschen fühlen sich zu der Yoga Art stark hingezogen, die am meisten ihrer Persönlichkeitsstruktur entspricht. Es ist dann sinnvoll, diesen Weg zu vertiefen. Wenn du z.B. ein eher emotionaler Mensch bist, wird dir die Entwicklung von Liebe und Hingabe leicht fallen - Bhakti Yoga kann dann ein passender Yoga Weg für dich sein. Es ist aber gut, die anderen Aspekte ebenfalls zu stärken und in das Leben zu integrieren. 

 

Im Unterricht der Yoga Vidya und Sivananda Zentren werden alle sechs Yoga Wege kombiniert, was Yoga letztlich erst zu einem ganzheitlichen Coaching System macht.

 

Durch die Kombination aller Yoga Wege eröffnen sich auch zahlreiche therapeutische Möglichkeiten. Individuell angepasster ganzheitlicher Yoga kann nahezu alle Heilungsprozesse positiv beeinflussen. 

Hatha Yoga

Der Fokus im Hatha Yoga liegt auf der Harmonisierung des Körpers. Dies geschieht mit Hilfe von Körperübungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Tiefenentspannungstechniken. Auch eine gesunde Ernährung und positives Denken gehören dazu. Der Hatha Yoga Weg eignet sich gut für den Einstieg in das ganzheitliche System des Yoga. Hatha Yoga entstand aus dem Raja Yoga.

Raja Yoga

Der Weg, bei dem die menschliche Psyche im Mittelpunkt steht, heißt Raja Yoga. Hier arbeitet der Yogi mit dem Unterbewusstsein, dem bewussten Denken, dem Verstand und der Intuition. Wertvolle Hilfsmittel im Raja Yoga sind Achtsamkeitsübungen, mentales Training, wie Affirmationen oder Visualisierungen, Autogenes Training und Meditation. Sie helfen den Geist zu verstehen und zu kontrollieren.

Ein nicht ganz einfaches Vorhaben in unserer reiz-überfluteten Welt. Aber es lohnt sich, denn wenn die Gedanken zur Ruhe kommen, breitet sich ein Gefühl von Frieden, Kraft und Harmonie in uns aus.

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga wird auch als Yoga der Energie bezeichnet. Kundalini-Meister sagen, dass in Menschen ein riesiges Potenzial an Fähigkeiten, Talenten und Möglichkeiten latent vorhanden ist. Diese Urkraft heißt Kundalini, welche mit einer Schlange symbolisiert wird.

Dieses Potenzial kann durch Yoga-Techniken, wie fortgeschrittene Asanas, Atemübungen (Pranayama), Reinigungstechniken (Kriyas) erweckt werden. Dafür wird der Körper systematisch durch yogische Reinigungs- und Stärkungstechniken vorbereitet. Für das Praktizieren von Kundalini Yoga sind darum Vorkenntnisse im Hatha Yoga wichtig.

Jnana Yoga

Im Jnana Yoga dreht sich alles ums Wissen über das Leben. Hier werden Antworten auf grundlegende Fragen gesucht wie: Wer bin ich? Was ist der Sinn des Lebens? Was kommt nach dem Tod? Wie funktionieren die Spielregeln des Lebens und wie gehe ich damit bewusst um. Jnana Yoga geht jedoch über das reine Denken und Analysieren hinaus. Die Antworten werden durch Meditationstechniken auch intuitiv erfahren. Das führt zu tiefen Einsichten und bringt den Suchenden ein Stück näher zu dem, was „Yoga“ bedeutet: Einheit. In der Jnana Yoga Praxis geht es u.a. darum, die erlernten und intuitiv erfassten Inhalte in die Praxis umzusetzen.

 

Wer bin ich? Video-Vortrag

Bhakti Yoga

Der Weg des Bhakti Yoga ist der Weg des Herzens. Oft wird Bhakti Yoga als der Yoga der Hingabe zu dem, was größer ist als man Selbst, bezeichnet. Das kann nun ein konkrete Idee des Göttlichen bzw. eine Religion sein, das kann ein Meister oder großer Philosoph sein, eine abstrakte, universelle Energie oder einfach nur das Antlitz eines Kindes oder einer Blume sein, welches das undefinierbare, unendliche, mit dem begrenzten Geist des Menschen nicht annähernd erfassbare Göttliche wiederspiegelt.

Zu den „Techniken“ im Bhakti Yoga gehört all das, was die Gefühle zum Höheren zum Fließen bringt. Das Singen von spirituellen Liedern, das liebevolle Ausführen von Ritualen, das Lesen mythischer Geschichten, meditieren, beten, alles Leben lieben und in Allem das Göttliche erkennen, öffnet das Herz und vermittelt ein Gefühl von Verbundenheit, Freude und Dankbarkeit.

Ein jeder Mensch, der sich dem "Höheren" öffnet, sei es nun ein frommer Christ, Muslime, Buddhist, Hinduist, Pantheist oder jemand, der sich hingebungsvoll großen Persönlichkeiten und Meistern hingibt, ist ein Bhakti Yogi. 

Karma Yoga

Der Karma Yoga Weg gibt gute Hinweise, wie Yoga auch praktiziert werden kann, wenn wir unseren alltäglichen Verpflichtungen und Tätigkeiten angehen. Karma bedeutet Handlung. Jede Handlung bewusst auszuführen, ist der Schlüssel im Karma Yoga. Nicht was wir tun, sondern wie wir es tun, ist dabei entscheidend. Angestrebt werden Handlungen, welche vom Herzen kommen und zum Wohle Aller geschehen. Dies kann ein tiefes Gefühl von Erfüllung und Zufriedenheit zur Folge haben.